2019/20
Hoffen und Bangen ab Mitte Oktober
Die vierte Saison unter Kari Jalonen nahm der SCB mit einigen neuen Spielern in Angriff. Es kamen Goalie Niklas Schlegel, der finnische Verteidiger Miika Koivisto, die Stürmer Inti Pestoni und Vincent Praplan sowie aus dem eigenen Nachwuchs Verteidiger Mika Henauer und Stürmer Jeremi Gerber. Im Verlauf der Saison wurden mit Torhüter Tomi Karhunen, Verteidiger Andrew MacDonald und Stürmer Christian Thomas drei weitere Ausländer verpflichtet. Dazu kam vorübergehend der Schweizer Stürmer Andri Spiller. Demgegenüber standen sieben Abgänge: Torhüter Leonardo Genoni, die Verteidiger Jérémie Kamerzin und Aurélien Marti, die Stürmer Gaëtan Haas und Esbjörn Fogstad Fold sowie die Ausländer Adam Almquist und Zach Boychuk.
Gute Auftritte in den ersten Gruppenspielen der Champions Hockey League stimmten im Hinblick auf den Meisterschaftsstart zuversichtlich. Dieser war zwar resultatmässig mit zwei Heimsiegen erfolgreich, doch dann folgten fünf Niederlagen in Folge. Ab Mitte Oktober war der SCB nie mehr besser als auf Rang 8 klassiert. Da half auch eine Serie von fünf Siegen kurz vor Weihnachten nicht. Regelmässig verhinderten ungenügende Leistungen, dass sich der SCB einen Playoff-Platz sichern konnte. Erstaunlich war vor allem, dass das eingespielte System von Kari Jalonen nicht mehr zuverlässig funktionierte und den Spielern in der Defensive immer wieder kaum nachvollziehbare Fehler unterliefen. Unter diesen Umständen konnte sich auch das neue Torhüterduo Schlegel/Caminada nicht etablieren. Mitte November wies der SCB einen Durchschnitt von 3,3 Gegentoren pro Spiel auf. Im Jahr zuvor lag dieser Schnitt nach sämtlichen 50 Runden knapp unter 2. Mit dem Finnen Tomi Karhunen, der in dieser Phase als neuer Torhüter verpflichtet wurde, betrug der Gegentordurchschnitt im zweiten Teil der Saison noch 2,4. Das half aber nur wenig, weil inzwischen auch die Torproduktion zu wünschen übrig liess. Die Clubleitung stützte Headcoach Kari Jalonen, der die Mannschaft zu zwei Titelgewinnen geführt hatte, lange. Man vertraute seiner Kompetenz und Erfahrung, weshalb auch der Vertrag mit ihm vorzeitig um ein Jahr verlängert worden war. Doch es gelang Kari Jalonen nicht, das Blatt zu wenden. So kam es Ende Januar zur Massnahme des Trainerwechsels.
Unter Hans Kossmann änderte sich die Spielweise, doch es zeigte sich, dass die zehn verbleibenden Spiele zu wenig waren, um das Team auf eine stabile Erfolgsspur zu führen. So wurde der SCB wie 2014 in die Relegationsrunde verwiesen. Allerdings in anderer Ausgangslage. Damals waren die Berner aufgrund ihres Vorsprungs bereits gesichert, 2020 hätte es ein ganz heisser Tanz werden können. Doch dazu kam es nicht. Bereits die beiden letzten Qualifikationsrunden hatten wegen der aufkommenden Corona-Pandemie unter Ausschluss der Öffentlichkeit stattgefunden. Schliesslich hatten die Beschlüsse des Bundesrats zur Folge, dass die entscheidende Phase nicht mehr gespielt und die Saison abgebrochen wurde.
Die Treue der Anhängerschaft war auch in der Saison mit dem doppelt unschönen Ende beeindruckend. Offiziell sank die durchschnittliche Zuschauerzahl mit 15'888 erstmals seit zwölf Jahren unter 16'000. Grund dafür war, dass das letzte Heimspiel der Regular Season gegen Fribourg-Gottéron ohne Zuschauer ausgetragen werden musste. Ohne Berücksichtigung dieses Spiels, das ausverkauft gewesen wäre, besuchten durchschnittlich 16’237 Zuschauern die 24 Heimspiele des SCB... Davon waren zwei Spiele ausverkauft.